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Frische Luft schnappen in Eiseskälte

Kälteeinbruch in Maur

Sie waren ein Lichtblick, die Sonnenstrahlen am vergangenen Wochenende. Allerdings gaben sie ein trügerisches Bild ab. Draussen war es nämlich eiskalt. Schneidende Bisen konnten einem fast den Atem verschlagen. Wen es raus aus der Stube und an die frische Luft zieht, dem bleibt auch in diesen Tagen nur eines: warm anziehen!

Derzeit gibt es ja nicht viel Möglichkeiten für Ausflüge und Abwechslung. Was unternehmen, wenn Club, Kino, Oper oder Geburtstagsfest wegfallen und alles immer dauernd abgesagt wird? 

Im Sommer war bei vielen der Enthusiasmus noch da für alternative Aktivitäten. Viele, die sich sonst gar nicht so sehr zu den Naturfreunden zählen, entdeckten die Wälder für sich, das Baden im See oder Wandern in den Bergen. 

Gegen Spätherbst wurde es dann grau, man blieb resigniert halt eher zuhause, gönnte sich gelegentlich ein Abendessen auswärts im Restaurant. 

Und das, das ist nun auch noch weggefallen. Es ist Winter geworden und kalt. Die Weihnachtsfeierlichkeiten blieben verhalten, Neujahr freudlos – ohne Countdown in kollektiver Trunkenheit, ohne Feuerwerk, ohne Glanz und Glitter. Begeisterung kommt da schwerlich auf. Viele berichten, so langsam schlage ihnen die anhaltende Dunkelheit, die nasskalte Witterung, die immer noch andauernde Pandemie allmählich aufs Gemüt. Wo bleiben die freudvollen, überschwänglichen Momente? 

Die Sonnenstrahlen lockten

Umso mehr Genuss war es dann am vergangenen Wochenende, als helle Sonnenstrahlen uns Stubenhocker in Scharen nach draussen lockten. Kaum einer, der nicht aus seinem Loch gekrochen kam. Man war allerdings gut beraten, sich warm anzuziehen – sehr warm. Trotz Minusgraden glich die Guldenen mit der Schlittelpiste einem Rummelplatz, auch das Forchdenkmal war am Sonntag gut bevölkert: fröhliche Gesichter allenthalben. So einige Ausflügler setzten sich auf eine Bank und gossen sich aus der mitgebrachten Thermoskanne mit klammen Fingern dampfend heissen Tee oder Kaffee in die Tasse – die Restaurants sind ja alle geschlossen. Eine Familie briet trotz Eiseskälte unverdrossen Würste auf einem Feuer. Auch in Binz genossen etliche Kinder mit ihren Eltern den Binzmer Hügel beim Schlitteln oder Bauen von Schanzen.

Immer nur zuhause rumsitzen ist ja auch keine Option.

Text: Annette Schär

Endlich wieder Sonne: Am Wochenende zog es trotz Minustemperaturen zahlreiche Ausflügler auf die Guldenen.   

Bild: zVg, Marlis Bruppacher